In trauriger Erinnerung - Gedanken zum Tode von Uwe Gemballa
Die quälende Ungewissheit fand nun mit dem Tod des Stuttgarter Porsche-Veredlers Uwe Gemballa ein schreckliches Ende. Sein Leichnam wurde Ende September in Atterdigeville nahe Pretoria (Südafrika) gefunden. Offenbar wurde der langjährige Wegbegleiter von Wolfgang Kaufmann Opfer eines Gewaltverbrechens.
Von dem 54-jährigen Gemballa, der seine eigenen Porsche-Produkte weltweit vertrieb, fehlte seit dem 08. Februar 2010 jede Spur.
“Ich bin fassungslos und kann nicht begreifen, was Uwe Gemballa widerfahren ist. Ich möchte mich in keinster Weise an irgendwelche Spekulationen bezüglich seines Todes beteiligen”, ringt Wolfgang Kaufmann nach Worten.
Die beiden verband im Bereich der Supersportwagen eine langjährige erfolgreiche und verlässliche Partnerschaft.
Ein erstes Highlight ihrer Zusammenarbeit war der Rundenrekord für getunte Straßenfahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife im Jahre 2001. Die mit dem 550 PS starken Gemballa Porsche GTR 550 Biturbo erzielte Rekordrunde von 7:32,52 min. hatte für mehrere Jahre Bestand. Eine wahre Höchstleistung, denn diese Traumzeit wurde mit normal profilierter Straßenbereifung erzielt.
In den folgenden Jahren konnte das eingespielte Team Gemballa/Kaufmann weitere sportliche Lorbeeren erringen. So gewann Wolfgang Kaufmann z. B. mit einem Gemballa Porsche GT3 Evo bzw. Gemballa Porsche GTR 600 Evo in den Jahren 2002 und 2004 den prestigeträchtigen Sport Auto-Tuner GP in Hockenheim.
“Für mich war Uwe Gemballa die Nummer 1 in der deutschen Tuningszene. Autos aus dem Haus Porsche verfügen bereits über einen hohen technischen Standard. Wie Uwe mit seinem Team diese Sportwagen noch verfeinern konnte, ist einfach großartig. Dies verdient Respekt und Anerkennung. Er hat mir die wertvollen Supersportwagen jedes Mal vorbehaltlos anvertraut und ich habe sein Vertrauen nie enttäuscht. So ist eine enge respektvolle Zusammenarbeit entstanden und gewachsen, die im Motorsport sicherlich nicht alltäglich ist“.
Kaufmann erinnert sich tieftraurig an seinen langjährigen Partner, der im Laufe der Zeit zu einem guten Freund wurde:
“Gemballa war ein Visionär und Perfektionist und hatte sich mit Leib und Seele seiner Firma verschrieben. Er hat alle möglichen Fähigkeiten in einer Person vereint und war gleichzeitig Designer, Manager, PR-Mann und Verkäufer. Uwe hatte Kontakte weltweit und war immer am Ball. Er war morgens als Erster im Büro und hat abends als Letzter den PC ausgeschaltet. Dass dieser Mensch kaltblütig ermordet worden ist, übersteigt meine Vorstellungskraft. Meine Gedanken sind auch bei seiner Frau und seinem Sohn, die mit diesem Schicksalsschlag irgendwie fertig werden müssen. Für die beiden tut es mir unendlich leid, denn mit Uwe Gemballa haben wir einen wunderbaren und einzigartigen Menschen verloren!”