Kaufmann in Paul Ricard erneut ganz vorne

Beim historischen Grand Prix in Südfrankreich fährt Wolfgang Kaufmann zweimal auf das Siegerpodest.

Die südfranzösische Rennstrecke in Paul Ricard, gelegen in den Bergen oberhalb von Nizza, ist und bleibt ein gutes Pflaster für Rennfahrer Wolfgang Kaufmann. Im Rahmen des historischen Grand Prix von Frankreich ging der Molsberger wieder mit seinem March 782 BMW in der Formel 2 an den Start.
 
In den Trainingssitzungen ließ Kaufmann sein Potential bereits aufblitzen, schonte aber zunächst noch das historische Material. „Im Qualifying, das über die Startreihenfolge im ersten Rennen entscheidet, habe ich nicht die ganze Fahrzeit ausgenutzt“, so Kaufmann. Für die drittschnellste Zeit hatte der kurze Aufschlag auf der Hochgeschwindigkeitspiste jedoch locker gereicht. 
Am Samstag lag dann der erste Rennlauf als Aufgabe vor Wolfgang Kaufmann. Aufgrund sehr hoher Temperaturen hatte die Rennleitung entschieden, nicht wie üblich den klassischen (stehenden) Grand Prix Start zu machen, sondern das Feld per rollendem Start auf die Reise zu schicken. „Das war ein bisschen schade, denn zum einen gehört das bei diesen Autos einfach dazu, zum anderen kannst Du als Fahrer beim stehenden Start wirklich Dein Können zeigen“, zeigte sich Wolfgang Kaufmann zumindest leicht enttäuscht. 
 
Kaufmann kam bei Startfreigabe gut weg, musste sich aber zunächst für die ersten Runden mit dem dritten Rang zufriedengeben. Doch nach ein paar Umläufen konnte er sich auf Rang 2 vorschieben. Der Abstand zum Führenden war da schon stark angewachsen. „Ich hatte aber einen guten Rhythmus und konnte einige schnelle und flüssige Runden fahren, die mich sukzessive nahe an die Spitzenposition gebracht haben“, freute sich Kaufmann. In der vorletzten Runde konnte er kurzerhand sogar vorbeigehen, doch die Führung sollte nicht lange seine sein. „Eingangs Start-Ziel ist mir die Drehzahl ein Stück zu weit abgesackt, so dass ich beim Rausbeschleunigen wieder den ersten Platz verloren habe.“ Auf den letzten Metern konnte Kaufmann die Spitzenposition nicht mehr zurückgewinnen, war aber angesichts des Rennverlaufs mehr als zufrieden mit Position 2 im Ziel. 
 
Für den zweiten Lauf am Sonntag ging es aus Startreihe eins los, erneut wurde das Feld rollend losgeschickt. Dieses Mal setzte sich Wolfang Kaufmann in der ersten Kurve direkt durch und übernahm die Führung im stark besetzen Formel 2 Feld. In der ersten Rennhälfte entspann dann ein spannender Positionskampf mit dem Vortagessieger, in dem die Führung teils mehrfach pro Umlauf wechselte. Bei Halbzeit konnte sich Kaufmann dann nach und nach absetzten und die Führung absichern. Dank hoher Konstanz in den Rundenzeiten baute er den Abstand sogar noch etwas aus und gewann souverän das zweite Rennen des Wochenendes. 
 
„Der historische Grand Prix in Paul Ricard war wieder eine unglaubliche Veranstaltung“, zeigte sich Wolfgang Kaufmann begeistert. „Viele Zuschauer, ein super spannendes Programm, megageile Rennen und auch wirklich schöne Trophäen für die Sieger.“ Als besonderes Bonbon gab es zudem viele ehemalige Formel 1 Helden wie Rene Arnoux, Patrick Tambay, Jean Alesi oder Yannick Dalmas, die bei den Siegerehrungen die Pokale übergaben. „Es war unbeschreiblich, von solchen Größen Glückwünsche entgegen nehmen zu dürfen oder wie mit Dalmas über gemeinsame Zeiten aus Formel 3 und FIA GT reden zu können.“ 
 
Für seinen March 782 BMW Formel 2 Boliden ist die Saison noch nicht zu Ende. Fest im Programm stehen noch die Rennen in Dijon. Eventuell könnte noch ein Start im britischen Oulton Park erfolgen. 


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