Eingebettet in ein Rennprogramm bis hin zu historischen Formel-1-Rennwagen mit ebenfalls sehenswertem Starterfeld waren auch die beiden Rennläufe zur „Formula 2 Classic Interseries“. Hier startete Wolfgang Kaufmann wieder mit seinem 78er Ex-Stephen-South-March 782-BMW.
„Im Freien Training lief zunächst alles problemlos, doch dann ,überfettete' der Motor sehr stark, lief nur noch auf dreieinhalb Zylindern“, so Kaufmann. „Die Problemsuche ergab nach einem umfangreichen Check, dass sich etwas an der mechanischen Einspritzpumpe verstellt hatte. Glücklicherweise konnte der Fehler behoben werden, so dass dem Qualifying nichts mehr im Wege stand.
In diesem, einzigen Zeittraining fuhr ich nur wenige Runden, um die Reifen für die beiden Rennläufe zu schonen, stellte das Auto auf Startplatz zwei und beobachtete die Konkurrenz.“
Die Rennläufe wurden mit rollendem Start gestartet. „Leider gibt es keinen stehenden Grand Prix-Start mehr“, schildert Wolfgang Kaufmann seine Cockpit-Perspektive. „Für mich lief aber zunächst alles wie geplant, ich übernahm die Führung, konnte meinen Vorsprung sogar ausbauen. In einer Gelb-Phase kurz vor Rennende machten die Konkurrenten auf mich Boden gut, weil ich hinter einem langsam fahrenden, zur Überrundung anstehenden Piloten bleiben musste, den ich jetzt ja nicht überholen durfte. Dann überholte mich Manfredo Rossi di Montelera noch in der Gelb-Phase, eigentlich ein ,No go'... Es war zwar ,Grün' angezeigt, aber es darf erst ab grünem Licht überholt werden, nicht schon, wenn es nur zu sehen ist!
Seitens der Rennleitung hatte das für Rossi di Montelera aber keine Konsequenzen – unglaublich.
Ich ,erledigte' das dann auf Piranha-Manier, bremste Manfredo wenige Runden vor der Zielflagge aus und gewann.
Die Fans waren bei der Auslaufrunde aus dem Häuschen.“
Nach einem Gridwalk für die Fans bei Sonne am Sonntag setzte beim Start zu Rennen 2 dann leichter Regen ein – alle Autos standen aber auf Slicks... „Ich ging das Rennen etwas ,vorsichtiger' an, fiel in der Anfangsphase auf Platz drei zurück“, so Kaufmann. „Mein Abstand zu den beiden Führenden blieb aber immer gleich, ich befand mich stets in Schlagdistanz. Die Strecke trocknete mehr und mehr ab, Piranha schliff die Zähne' und blies zur Attacke. Dem Führenden unterlief ein Fahrfehler, ich lag auf Platz zwei hinter Rossi, machte dann Druck und ging zwei Runden vor Schluss in Führung – zweites Rennen, zweiter Sieg.
Und ich konnte sehr wertige Pokale mit nach Hause nehmen, auch das ist der Grand Prix De France Historique!“
„Wunderschöne, wertige Pokale“
Wolfgang Kaufmann bleibt voll auf der Siegerstraße, begann die neue Saison in Le Castellet wie er die alte in Spa beendet hatte, ganz oben auf dem Siegerpodium. „Dabei war der Grand Prix De France Historique auf dem Circuit Paul Ricard auch in diesem Jahr eine mega Veranstaltung“, schwärmt Wolfgang Kaufmann. „Es herrschte eine tolle Stimmung vom Allerfeinsten, es gab eine Zuschauerkulisse von vielleicht 80.000, 90.000 sachkundigen und emotionalen Fans über die drei Tage betrachtet, die nicht von einer ,überwichtigen' Security in die Schranken gewiesen wurden. Alle konnten sich mit strahlenden Gesichtern fast überall bewegen.“
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