Mit dem 4,3 Kilometer langen Circuit Park Zandvoort hatte sich die FIA Historische Formel 2 Meisterschaft eine reizvolle Location direkt an der niederländischen Nordseeküste für ihre nächsten Rennen ausgesucht. Noch unter dem Eindruck der beiden Podiumsplätze aus Hockenheim war die Zielsetzung für Wolfgang Kaufmann die Zielsetzung klar: Gegen die erneut stark aufgefahrene Konkurrenz sollten erneut Plätze auf dem Siegerpodest her!
Im Zeittraining pokerte Kaufmann daher und sparte sich die guten neuen Slicks für die beiden Sprintrennen auf. „Zandvoort kenne ich sehr gut“, schilderte Kaufmann. „Daher konnte ich das Risiko mit den gebrauchten Reifen aus Hockenheim gut abschätzen“. Trotz altem Gummi auf dem March 782 BMW fuhr der Moslberger die viertschnellste Zeit im Formel 2 Feld, was einen Platz in Startreihe Zwei bedeutete.
Doch im ersten Rennen des Wochenendes wurde die Geduld der Piloten zunächst auf die Probe gestellt. Ein Unfall zweier Mitbewerber nach umschalten der Ampel auf „grün“ sorgte für eine sofortige Unterbrechung der Rennaction. Obwohl die rote Flagge gezeigt wurde, erfolgte kein regulärer Neustart, stattdessen wurde das Feld hinter dem Safety-Car wieder auf die Reise geschickt. Ein entscheidendes Detail, wie sich später noch zeigen sollte. Als endlich freie Fahrt herrschte, konnte Wolfgang Kaufmann schnell auf den zweiten Platz vorfahren und diesen in den verbleibenden Runden auch erfolgreich verteidigen. Die Mission „Siegerpodium“ schien erfüllt und Kaufmann trat den Weg zum Podest an. Doch eine Zeitstrafe von 10 Sekunden für einen Frühstart wurden nach dem Rennen auf das Ergebnis addiert, sodass Kaufmann auf der fünften Position gewertet wurde. „Beim Reinfahren in die Startposition, hat das Auto auf der Kupplung einen leichten Ruck nach vorne gemacht“, erklärt Kaufmann das Zustandekommen der Strafe. „Und da das Rennen nicht komplett neu gestartet wurde, sah man eine Addition von 10 Sekunden für einen Frühstart als gerechtfertigt an“.
Voller Angriff also am Sonntag in Rennen2!
Dieses Mal ging der Start ohne direkte Unterbrechung über die Bühne und der „Piranha“ konnte endlich seine Zähne zeigen. Von Rang 5 aus führte ihn der Weg in nur wenigen Runden bis auf die zweite Position nach vorne. Und auch die Jagd auf den Führenden zeigte Erfolge, denn der Abstand schrumpfte Runde um Runde. Doch bei Rennhalbzeit wurde das Duell durch die Technik entschieden. „Plötzlich wurde er langsamer und ich konnte vorbeiziehen“, so Kaufmann, dessen March 782 wie ein Uhrwerk lief. Damit war der Sieg am Sonntag endgültig sicher und die Pokalübergabe auf der Hauptbühne sicher.
„Die Tribünen in Zandvoort waren wieder prall gefüllt, die Kulisse daher wahnsinnig motivierend!“, zog Wolfgang Kaufmann sein Fazit. „Außerdem ist der anspruchsvolle Kurs in Zandvoort immer wieder schön für uns Fahrer“. Die Saison 2023 in der FIA Historic Formel 2 ist mit einem Sieg und zwei Podiumsplätzen in vier Rennen bislang äußerst erfolgreich. Mit Nürburgring beim Oldtimer GP und Dijon stehen noch weitere Läufe auf dem Programm.
Nur eine Woche nach dem erfolgreichen Auftritt bei der Historischen Formel 2 wird Wolfgang Kaufmann am kommenden Wochenende erneut in Zandvoort an den Start gehen. Bei der zweiten Veranstaltung des Prototype Cup Germany fährt der Piranha einen Ligier LMP3 Prototypen vom spanischen Team AF2 Motorsport zusammen mit dem Amerikaner Robert Doyle.
Sieg an der Nordsee für Wolfgang Kaufmann
Kaufmann gewinnt Formel 2 Rennen in Zandvoort
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