„Mega Saison, vier Siege und zwei zweite Plätze“

Auch bei seinem dritten Einsatz 2024 in der „F2 Classic Interseries“ für historische Formel-2-Rennwagen, beim „SPA SIX HOURS“, war der Westerwälder Wolfgang Kaufmann im Hinblick auf die Gesamtklassements der beiden Rennläufe in den Ardennen erfolgreichster Pilot des Wochenendes, ein Sieg, ein zweiter Platz mit dem March 782-BMW – und das bei seinem Debüt im Formel-Rennwagen in Spa-Francorchamps, hier quasi auf Anhieb. Dabei musste er auch gleich noch im Freien Training und Qualifying durch regelrechtes Sauwetter. „Es schüttete zeitweise, jede Menge Wasser, Aquaplaning, extrem schwierige Bedingungen“, schildert Wolfgang Kaufmann. „In Spa fährst du noch durch die Gischt des Vordermanns, wenn du 500 Meter zurückliegst, das Auto schwimmt auf den Geraden auf, du hast viele Chancen das Auto zu verlieren.“ 
 
Natürlich kenne er die Rennstrecke aus zahlreichen 24h-Rennen hier und in unterschiedlichsten Autos bis hin zum LMP 1-Prototypen. „Aber es ist immer noch etwas anderes hier wieder mit einem anderen Auto anzutreten.“
 
Dennoch gelang ihm im verregneten Qualifying mit einer Runde in 3:07.221 Minuten (Schnitt 134,7 km/h) der dritte Startplatz bei 24 Startern. Der erste Rennlauf am Freitag fand auf trockener Strecke statt. „Und ich hatte bis dahin ja auch keine Ahnung, wie sich Spa mit dem Formel 2 im Trockenen fahren würde“, so Kaufmann. „Ich ging mit gebrauchten Reifen in den ersten Rennlauf, ich wollte erst einmal schauen, wie es aussieht und wo ich stehe.“ 6,1 Sekunden hinter dem Briten Matthew Watts im March 772-BMW, der Spa im Formel-2-Rennwagen sehr gut kennt, belegte er schon einen hervorragenden zweiten Platz im Gesamtklassement. 
„Dabei stellte ich fest, dass meine Getriebeübersetzung überhaupt nicht stimmte, sie war viel zu lang, auf den langen Geraden und in den sehr schnellen Kurvenkombinationen ,Eau Rouge' und ,Blanchimont' kam ich selten in den fünften Gang, was natürlich erheblich Top Speed kostete. Ich änderte die Getriebeübersetzung am Samstagmorgen für den zweiten Lauf.“

In den zweiten Rennlauf startete das gesamte Feld auf Regenreifen, nach einem weiteren Regenfall war die Strecke ziemlich nass. „Es kam dann zwar die Sonne heraus,“ so Wolfgang Kaufmann, „aber es dauert in Spa, bis es abtrocknet.“ Am Ende der ersten Runde überholte er Matthew Watts, der später noch im Kiesbett landete, und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. „Nach drei, vier Runden war etwa die Hälfte der Strecke trocken. Dann führte eine Safety Car-Phase das Feld wieder zusammen, es wurde hinter mir aber durch einen langsameren Piloten aufgehalten, so dass ich als Führender davon profitieren konnte. Das kam mir auch insofern nicht ungelegen, als ich wesentlich mit einer Hand fahren musste, weil die andere den Schalthebel im vierten Gang festhalten musste, der immer wieder heraussprang.“ Wolfgang Kaufmann gewann den zweiten Rennlauf.

„Spa war ein toller Abschluss meiner Saison, wieder die Plätze eins und zwei,“ so sein Resümee, „und es war eine Mega Saison mit vier Siegen und zwei zweiten Plätzen.“


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